In letzter Zeit häufen sich die Anfragen und Bestellungen für Puppen für Grosse. Ich freue mich immer sehr darüber. Ja, ist denn die Puppenzeit spätestens mit der Pubertät wirklich vorbei? Einige meinen ja, schon mit 8 Jahren dürfe man nicht mehr mit Puppen spielen.....
Kuscheltiere haben es da ein wenig einfacher. Sie dürfen bis ins hohe Erwachsenenalter oft auf dem Bett mit liegen, auf dem Schrank die Veränderungen beobachten oder gar als Glücksbringer um die halbe Welt reisen!
Glücklich ist, wer als Erwachsener noch seine Lieblingspuppe ab und zu betrachten kann. Ich hab meine geliebte Susi noch....
Es wird ja erzählt, dass sich manch Erwachsener später wieder zur Puppenliebe findet, dem sie einst (gewaltsam) genommen wurde. Das Kind wird älter, spielt nicht mehr so intensiv damit und so wird die Lieblingspuppe weiter gegeben.... eine Art Enteignung oder grob gesagt, "ein Stück Kindheit wird geraubt!"
Kein anderes Spielzeug im Kinderzimmer erreicht einen so wichtigen Status im Kinderherzen wie die Puppe oder das Kuscheltier.
Als Erwachsener gibt es verschiedene Möglichkeiten die (neu entdeckte) Puppenliebe auszuleben...
Puppensammlerinnen
Das Sammeln von Puppen ist eine kleine Leidenschaft. Meistens werden ganz bestimmte Puppen gesammelt, aus sehr verschiedenen Gründen....! Eine sammelt nur Käthe Kruse Puppen weil ihre Grossmutter so eine hatte, eine andere sammelt Porzelanpuppen weil sie das Zerbrechliche daran so fasziniert usw. Es lässt viele der (hauptsächlich) Frauen an ihre Kindheit, an die Gefühle beim Puppenspielen erinnern.
In Deutschland gibt es ca. 220 aufgeführte Puppenmuseen, überwiegend aus privaten Sammlungen!
In der Schweiz gibt es zwei mir bekannte Puppenmuseen:
Spielzeug Welten Museum Basel:
Das Spielzeug Welten Museum Basel (bis 1. März 2012 Puppenhausmuseum) befindet sich in der Schweizer Stadt Basel und ist das grösste Museum seiner Art in Europa. Es gehört der Mäzenin Gigi Oeri, wurde von ihr aufgebaut und öffnete 1998 seine Tore.
Die Ausstellung mit über 6000 Teddybären, Puppen, Kaufmannsläden, Puppenhäusern und Miniaturen ist einzigartig in Europa. Das Museum in der Basler Innenstadt beherbergt mit über 2500 Teddys die weltgrösste Sammlung alter Teddybären. Zudem finden laufend Sonderausstellungen zu ausgesuchten Themengebieten statt.
Im Museum befinden sich ebenfalls ein Restaurant und ein Museumsshop mit einer auch für Sammler interessanten Auswahl an Puppen, Teddys und Miniaturen.
(Wikipedia)
Puppenmusem Hasle bei Burgdorf:
Seit 1965 sammelten Vreni und Dorothee Mühletaler Puppen und Spielsachen.
Puppenmacherinnen
Eine der bekanntesten Puppenmacherinnen ist sicher Käthe Kruse. Sie verstand es, künstlerisch hochwertige Puppen kommerziell erfolgreich zu verkaufen. Ich liebe ihre zahlreichen Aussprüche, wie eine Puppe sein soll:
Die Puppe muss etwas zum Liebhaben sein. Das ist ihr Sinn und Zweck. Anfassen wollen wir was, was uns zarte, liebevolle Empfindungen erweckt. Und daraus folgt, dass Fühlen und Anfühlen dasselbe sind.
Käthe Kruse, 1951
Das Puppen herstellen ist eine wirkliche Faszination und ich höre immer wieder von meinen Puppenmamis, dass es süchtig macht. Es ist einfach wunderbar, mit den eigenen Händen eine Puppe zu erschaffen, sie nach dem eigenen Gutdünken zu formen und zu gestalten. Es bleibt sehr selten nur bei der einen Puppe.
Eine besondere Leidenschaft ist sicher das Herstellen der sogenanten Vinyl-Puppen, den Reborn-Babys. Sie möglichst lebensecht gestalten zu können ist eine besondere Kunst und lässt viele Sammlerherzen höher schlagen.
Puppen-Erzählerinnen
Eine grosse Rolle spielen Puppen in den wenigsten Kinderbüchern. Erwähnt sei hier das Buch von Astrid Lindgren "Die Puppe Mirabell". Gerne führe ich noch weitere auf, wenn du andere Puppenbücher kennst.
Puppenerzählungen kommen eher in Zusammenhang mit dem Puppentheater vor. Geschichten, die von Puppen, Marionetten oder Handpuppen dargestellt werden. Das ist eine ganz eigene Faszination. Wer kann sich noch an die wunderschönen Marionettentheater im Fernseher früher erinnern? Die langsamen Bewegungen, das Selber-Vorstellen können der Mimik alles ist sehr beruhigend auf die Kinderseele. Die Geschichten erhalten einen eigenen Charakter und sind oftmals wirklich genau auf das Puppenspiel ausgelegt.
Kannst du dich da irgendwo wieder erkennen? Ich bin ganz klar eine Puppenmacherin. Wobei ich mich auch gerne unter die Puppenerzählerinnen mischen würde. Märchen und Geschichten faszinieren mich sehr und eine eigene Geschichte oder Theater schreiben zu können würde mir auch gefallen. Na, was noch nicht ist, kann ja noch werden....! Im Moment lebe ich das Puppen machen aus...
Lieben Gruss
Fabienne