Eine vegane Puppe?
Vielleicht findest du das übertrieben?
Ich finde, dass es an der Zeit ist sich ganz bewusst mit den Materialien mit denen wir uns umgeben auseinander zu setzen. Gerade eine Puppe, die bei einem Kinderherz so nahe und so lange als Wegbegleiterin dient.

so lange hat jeder Veganer mein vollstes Verständnis.

Eigentlich stehe ich voll hinter unserer Schafwolle von unserem Biohof und finde sie ein einmalig schönes und wertvolles Naturprodukt. Aber, ich verstehe die Motivation der Veganer und schaute mich nach Alternativen beim Puppen-Herstellen um.
Ich habe hier, beim Puppen stopfen schon darüber berichtet. Das Projekt ist nun erstmals beendet. Ich habe eine Puppe aus Baumwolljersey hergestellt, welche gefüllt ist mit Kapok, einer Art Pflanzendaunen.
Für die Haare habe ich statt Mohairwolle, Baumwollgarn verwendet.

Ein kleines Fazit:
Der Baumwollstoff ist ein wenig elastischer zum stopfen. Sie wird also ein wenig breiter in der Form, die Puppe.
Die Füllung: Ich war sehr skeptisch. Die kleinen Flocken des Kapok zu verbinden beim Kopf formen schien mir schwierig. Es war denn auch eine Herausforderung, aber es gelang. Die Fasern des Kapok fliegen ein wenig umher beim Stopfen aber es ist sehr weich und angenehm im Verarbeiten. Kapok ist viel leichter als Wolle und so wiegt auch die Puppe nur ungefähr die Hälfte, wie sonst meine anderen Puppen.
Die Haare: Das Baumwollgarn zur Perücke zu verarbeiten war ein Leichtes. Viele Waldorfpuppen werden sowieso mit dieser Art Perücken ausgestattet.
Die Herstellung einer veganen Puppe ist also keine grosse Differenz zu einer anderen Puppe. Einzig für den Kopf solltest du schon ein wenig Erfahrung mitbringen, da es sonst zu fummelig wird.
Du kannst eine vegane Puppe leicht auch SELBER in meinem Puppenkurs herstellen.

Denn: UNS ALLEN sollte nicht nur das Material wichtig sein, sondern auch der Schaffungsprozess des Endproduktes. Faire Arbeitsplatzbedingungen und Regionalität sollten eine Selbstverständlichkeit sein. Die beste Garantie hast du, wenn du selber tätig wirst......

Du kannst dir wunderbar deine eigene vegane Puppe nähen. Du findest die Anleitung in meinem Puppenkurs und ein wenig Kapok habe ich noch im Lager.S Schreibe mir eine Mail dafür.
Beachte: Kapok ist eine Pflanzenfaser aus den Tropen. Ich habe keine Kenntnis darüber, wer, wie unter welchen Umständen die Ernte einbringt und wie der Transport in die Schweiz erfolgt. Der Einkauf erfolgt jedoch bei einem Anbieter mit ökologischen Produkten. Und unter den Kommentaren findest du einen spannenden Hinweis über Kapok!
Sei herzlichst gegrüsst
Fabienne
Liebe Fabienne,
finde ich super, dass du auch auf die Veganer eingehst.
Ich bin Flexanerin, sprich: zu Hause esse ich nahezu vegan, bei Freunden vegetarisch und ja, beim Grillen möchte ich dann doch auch einmal eine Wurst essen.
Von Kapok habe ich auch zum ersten mal gehört, als ich letztens auf der Suche nach einem Meditationskissen war. Was ich da lernte: Kapok ist die ökologischere Variante zu Baumwolle, da es viel weniger Wasser verbraucht!!! (Zudem wird der Baumwollmarkt in Afrika ja von den USA beherrscht und die Bauern und Pflücker verdienen so gut wie nix.)
Bei meinen Recherchen über Kapok stieß ich auf folgende Seite: http://www.biothemen.de/Oekologie/naturfaser/kapok.html
Ein Auszug: „Als Pionierbaum ist Kapok ein Erstbesiedler von Brachland und von gerodeten oder anderweitig zerstörten Waldflächen. (…) Zur natürlichen Wiederaufforstung in tropischen und subtropischen Regionen rund um den Globus leisten Kapokbäume so einen wichtigen Beitrag. Auch wenn das wertvollste Produkt die Faser ist, so kann beim schnellwüchsigen Kapokbaum auch das Holz genutzt werden – für Spielzeug und Kunstgegenstände, für Sperrholz, Kisten und Streichhölzer. Das Öl aus den Samen wird zu Seife verarbeitet.
Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen können Kapokbäume leicht überhand nehmen. Die Holz- und Fasernutzung der wild wachsenden Bäume sind deswegen wichtige Verwertungsweisen und Einkommensquellen für Bauern und ihre Familien.
Der Kapokbaum liefert Holz, Fasern und ölhaltige Samen also nachwachsende Rohstoffe, die ohne Pestizide und Düngemittel sowie ohne Bewässerung wachsen und für die nirgends auf der Welt Wald gerodet werden muss – im Gegenteil.“
Wenn das stimmt: toll, dass du Kapok nutzt!
Liebe Grüße
Joana
Wow mega Joana, danke vielmals für deinen tollen Kommentar. Sehr informativ, ich freu mich grad richtig und bin beruhigt was der Kapok angeht.
Danke vielmals und lieben Gruss
Fabienne
Bin gerade über den VGS auf deine vegane Puppe gestossen und mega begeistert! So eine tolle Idee!
Jetzt weiss ich schon, was ich meiner Tochter zum 3. Geburtstag dieses Jahr schenken werde. :-)
GLG und ein Merci von einer veganen Mama,
Sophie
Hey Sophie, das freut mich sehr, danke! Wenn du nähtechnisch ein wenig begabt bist kannst du die Puppe sogar selber machen!
Lieben Gruss
Fabienne
Hallo Fabienne
Mir erschliesst es sich grad nicht, inwiefern es einem Schaf schadet, wenn seine Wolle weiter verwendet wird…
Also, ja, eine vegane Puppe ist definitiv übertrieben, meiner Meinung nach…und-all Deine Puppen sind der Hammer.
Man muss ja nicht jeden Trend mitmachen, oder?
Liäbä Grüess us Albinu/Badu
Marianne
Hey Marianne
Danke für deine Meinung. Nun, Trend hin oder her ich verstehe die Beweggründe keine tierische Produkte zu nutzen. Wenn die Alternativen keine grössere Belastung für unsere Erde ist. Das ist meine Bedingung. Und solange das vereinbar ist bin ich offen für Lösungen nach solchen Bedürfnissen;-)
Liäbe Grüäss zrugg.